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Schützengilde zu Nordhorn e.V

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100 Jahre Schützengilde zu Nordhorn e.V.


1911 - 2011


Versetzen wir uns kurz gedanklich zurück in das Jahr 1911. Es war die so genannte „Kaiserzeit“. Wilhelm II war Staatsoberhaupt, in den Hauptstädten fanden Feierlichkeiten anlässlich des 40-jährigen Bestehens des deutschen Kaiserreichs statt. Folglich lebte man auch in Nordhorn im Wilhelminischen Zeitalter.


Die Schützenbewegung zeigte in Nordhorn sowie in umliegenden Gemeinden erste Anfänge. Von den Randgemeinden gingen erste Impulse aus, Schützenvereine zu gründen. 1907 wurde der Schützenverein Frensdorf gegründet. Ihm folgte 1908 Altendorf sowie 1910 Bookholt.


Nun bestehen Schützenvereine aber nicht erst seit 100 oder 110 Jahren. Sie sind vielmehr in früheren Jahrhunderten aus den Bürgerwehren hervorgegangen. Ihre Aufgabe war es, die Einwohner der Gemeinde vor Überfällen, Wegelagerern und lichtscheuem Gesindel zu schützen.


Eine solche Bürgerwehr wurde vor Jahrhunderten ebenfalls in Nordhorn gegründet. Ihr gehörten alle unverheirateten Männer ab dem 18. Lebensjahr an. Einmal im Jahr fand ein Fest dieser Nichtverheirateten statt, welches zum Dank für den Schutz der Einwohnerschaft ausgerichtet wurde. Das „Schöäpiesgelag“ über das im Folgenden an anderer Stelle näher berichtet wird, war entstanden.


Bei den Bürgersöhnen lebte die Erinnerung daran jedoch weiter. In kleinen Kreisen wurde immer wieder davon berichtet. Nach der Jahrhundertwende trat der Wunsch vermehrt auf, diese alte Tradition in einem neuen Verein fortzusetzen. Das wieder erstandene Zusammengehörigkeitsgefühl der Bürger sollte in einer Schützengesellschaft dokumentiert werden.


So ist es gut nachvollziehbar, dass Hendrik Storteboom im Jahre 1911 die Initiative zur Gründung der Schützengilde zu Nordhorn ergriff. Voller Respekt wird von ihm als ein achtunggebietender Polizeisergeant berichtet.


Das Gründungsprotokoll unserer Gilde beginnt wie folgt:


„Am 6. Juli 1911, abends 9 ¼ Uhr fand im Hotel van Bentheim eine öffentliche Versammlung zwecks Gründung eines Schützenvereins der „Stadt Nordhorn“ statt.


Um 9 ½ Uhr wurde die Versammlung durch den Miteinberufer derselben, Herrn H. Storteboom, eröffnet, zu welcher ca. 60 Interessenten erschienen waren.


Von dem Leiter der Versammlung wurde zunächst die Frage aufgeworfen, wie sich die Anwesenden und überhaupt die Bürger Nordhorns zu dem geplanten Schützenverein


stellten. Und als daraufhin mit Freunden konstatiert werden konnte, dass eine allgemeine Begeisterung dafür herrsche und dass der jetzige Schritt zu einem allgemeinen Volksfeste unter den Einwohnern Nordhorns mit Beifall aufgenommen worden sei, wurde von den Anwesenden einstimmig beschlossen, einen Schützenverein der „Stadt Nordhorn“ ins Leben zu rufen.“ 10


Hendrik Storteboom sprach zu den Anwesenden und rief die Erinnerung an die alte Bürgerwehr und ihr „Schöäpiesgelag“ wach.


Dieses Gelage, datiert – so der verstorbene Heimatforscher und Verleger Georg Kip – aus der Zeit von 1606 bis 1643. Zur damaligen Zeit regierte Graf Arnold Jost, und von diesem stammte die Stiftung dieser Zusammenkunft. Graf Jost machte es den Bauern Wassink und Möller in Altendorf (auf dessen ehemaligen Hofgelände steht heute die Altendorfer Schule) zur Pflicht, den Nordhorner Bürgersöhnen alljährlich zu Jacobi einen Hammel und 30 Pfund Brot zu spendieren.


Die eigentliche Frage nach dem „Warum“ ist bis heute unklar. Fest steht aber, dass nach den Forschungen Georg Kips das „Schöäpiesgelag“ heute rund 385 Jahre alt ist. Schon hieraus wird deutlich, dass die Schützengilde an jedem Montag ihres Schützenfestes mit Stolz eine jahrhundertealte Tradition wieder aufleben lässt.


Der schon in der Festschrift zum 75-jährigen Bestehen der Nordhorner Schützengilde gedruckte Artikel Georg Kips über „Schöäpiesgelag und Bürgerwehr in Nordhorn“ soll auch auf den folgenden Seiten wiederum abgedruckt werden, um somit auch den Lesern dieser Schrift die Möglichkeit zu geben, sich sachkundig informieren zu können. Das gleiche gilt für den Beitrag „Eendracht maakt Magt – Die Fahne der Nordhorner Schützengilde“ von Heinrich Specht.

  



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